top of page

MEMORIES


Kapitel 01-12

Frühkindliche, naive, grenzenlose Liebe. Alles ist aufregend und neu und das Herz ist federleicht und klopft wild und elektrisiert. Es fühlt sich so an, als würde warmer Honig durch den Körper fließen und von innen heraus alles wärmen – die ganze Welt ist bunt und die Vögel zwitschern und man träumt Träume von heiraten, Kinder kriegen und einem kleinen Haus am See auf dem man im Winter Schlittschuh laufen kann und an dem im Frühling Maiglöckchen wachsen. Erste süße klebrige Küsse, die nach Gummibärchen und Melonenkaugummi schmecken und das Herz schneller schlagen lassen und man fühlt sich, so als könnte man zehnmal um den Block rennen, als könnte man fliegen, Raum und Zeit vergessen. Es ist die süße Kirsche auf dem Sahnehäubchen, das sich Leben nennt. Bunte schräge Krizel-Herzen mit Wachsmalkreide auf Papier werden unter dem Tisch getauscht, von kleinen aufgeregt zitternden Kinderfingern, ohne zu wissen was es eigentlich bedeutet, aber dass macht man halt so wenn man verliebt ist – denn wer andere glücklich macht, ist selbst glücklich.

Kapitel 13-21

Junge wilde, hemmungslose Liebe. Frei, rebellisch und Grenzenlos. Es fühlt sich so an, als könnte man die ganze Welt erobern. Wild pochende Herzen im gleichen Takt, gemeinsam schaukeln auf denWellenlängen und sich darauf eine Weile in die gleiche Richtung treiben lassen. Sich ganz und gar ineinander verlieren – jugendliche Neugier, die sich erwachsen schmipft – sich voll und ganz fallen lassen. Ich tue es wenn du es tust. Das im Außen füllen, was innen leer ist – genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt – und man sitzt nachts unter dem funkelnden Sternenhimmel und träumt zusammen Träume von wilden Abenteuern, und schmiedet berauscht von süßem Wein Pläne von einer gemeinsamen Zukunft und einem kleinen Wohnmobil, mit dem man zusammen die ganze Welt entdecken will. Das erste mal enttäuschen und das erste mal enttäuscht werden. Erste wilde Küsse, in dunklen Hauseingängen, die nach Schnaps und Zigaretten schmecken und hemmungslosen Sex – ohne zu wissen, was es eigentlich bedeutet – aber, dass macht man halt so, wenn man verliebt ist, denn wer liebt, der wird geliebt.

Kapitel 22-25

Kalte, vorsichtige Liebe. Kaputte Herzen, kühl, distanziert und ängstlich – die Angst vorm freien Fall. Es fühlt sich an, als hätte jemand kiloweise Betong dahin gegossen, wo das Herz einmal wild geklopft hat. Liebe raubt nur Energie und alle sind doch nur Seelenräuber. Wir verschenken unsere Herzen nicht mehr. Ich warte ab ob du es tust und dann, wäge ich ab, ob ich es auch tue. Das Herz auf die Goldwage, auf den richtigen Zeitpunkt warten. Liebe zerdenken, innere Zerissenheit, die Welt ist grau. Gut durchdachte Gefahrenanalyse und abwägen, ob es das Wert ist. Und man träumt keine Träume mehr, denn man hat jetzt Schlafprobleme und man konzentriert sich auf seine Karriere und die eigene Zukunft. Erste distanzierte Küsse, die nach Einsamkeit schmecken und auf die man sich nur noch oberflächlich einlässt und intensive Blicke werden heimlich getauscht, von denen jeder versucht darin zu lesen, ob und was sie bedeuten.

Hinter die Kulissen schauen - das erste mal mit sich selbst kämpfen und sich auf gar keinen Fall fallen lassen, denn das macht heut zu Tage keiner mehr, denn man verliebt sich nicht mehr, man wartet auf den richtigen – und wer sich fallen lässt, der wird doch sowieso nur fallen gelassen.


  • Black Facebook Icon
  • Black Twitter Icon
  • Black Pinterest Icon
  • Black Instagram Icon
FOLLOW ME
SEARCH BY TAGS
FEATURED POSTS
INSTAGRAM
ARCHIVE
bottom of page