KEIN WIR NUR EIN ICH UND DU
Und schon wieder liegst du da in meinem Bett. Hast es geschafft meine Mauern für ein paar atemraubende Stunden zu sprengen und ich merke, dass ich so verletzlich werde wenn du bei mir bist – muss mich daran erinnern meine Festung schnell wieder auf zu bauen, um die liebevollen Gefühle zu verdrängen die aufkommen, wenn ich dich morgens nüchtern so betrachte.
Betrunken, ist das Herz besser weg zu sperren, in der Nüchternheit des Morgens, ist es nicht so einfach, es wieder zurück in seinen Käfig zu bringen.
Erste Morgensonne strahlt auf dein Aschblondes Haar und ich würde so gerne die feinen Härchen in deinem sonnengebräunten Nacken küssen, aber ich weis, dass wir so nicht sind.
Hier ist kein Platz für Zärtlichkeiten.
Wir sind wild und genießen beide die Zeit, in der unsere gebrochenen Herzen für kurze Zeit vergessen werden können. Es gibt kein wir, nur ein ich und du.
Wir küssen mehr als wir reden und ficken mehr als wir fühlen. Hemmungslos und frei.
Das ist dass was ich immer wollte und doch muss ich mich jetzt wo ich hier liege und deinen warmen Körper dicht an meinem spüre, wieder daran erinnern, dass du in ein paar Stunden wieder weg sein wirst und wir wieder Fremde sind, bis wir uns vielleicht wieder irgendwann begegnen und und uns gemeinsam in unsere Einsamkeit flüchten. Wir sind wilde Freigeister, die sich nicht binden wollen, die grenzenlos erleben wollen uns sich nicht einschränken, keiner will schwach sein.
Dass, was man nicht haben kann, will man umso mehr. Du atmest friedlich und ich sehe dich das erste mal als das verletzliche Wesen, dass wir doch eigentlich alle sind, auch ich; so wie du da still neben mir liegst und schläfst, eigentlich wir alle doch einfach nur auf der Suche nach Liebe.
Das erste mal habe ich das Bedürfnis, schöne Musik an zu machen und mit meinen Fingern, die Konturen deines Körpers zu zeichnen, dich zu fühlen und mit dir zu verschmelzen.
Ich drehe mich weg und versuche zu vergessen, dass du neben mir liegst.
Allein schon deine Anwesenheit erregt mich so sehr, dass ich sofort wieder mit dir schlafen könnte, ich streichele meine Brüste und höre wie dein Atem schneller geht.
Ich weis, dass du einer dieser Jungs bist die mir nicht gut tun.
Einer dieser Jungs, von denen man mittlerweile weis, dass man sich nicht in sie verlieben darf.
Ein Jäger, ein wilder, der einen um den Verstand bringt und für den man alles tun würde, sogar sich selbst aufgeben. Viel zu oft, habe ich diese Erfahrung schon gemacht.
Und jetzt liege ich hier und versuche den winzigen Schmerz zu verdrängen, der in mein Herz kriecht, weil ich weis, dass du morgen früh wahrscheinlich neben einer anderen liegen wirst.