ROUTINIERTE LÜCKENFÜLLER
Als ich heute morgen auf meinen routinierten Kaffee wartete in der Schlange – ganz gedankenversunken in meinen morgendlichen Matschgedanken – hat mein Blick die Uhr gestreift. Kreisrund und rot hing sie da, wie ein Verkehrsschild – eine Warnung – vom Leben an mich. Erst nach einigen Sekunden bemerkte ich, dass meine Augen wie hypnotisiert am Sekundenzeiger klebten. Raum und Zeit eingefroren und ich mittendrin stehend, irgendwo auf dieser Erde stehend – realisierend – wie sehr die Zeit rennt, vor mir davon galoppiert wie ein junges Fohlen, unaufhaltsam, unkontrollierbar. Und wie ich hier lethargisch stehe und auf meinen scheiß Kaffee warte, der auch nur irgendeine Lücke füllt.