ICH HAB MICH GESUCHT

Ich hab mich gesucht, spielte verstecken mit mir selbst,

vor mir und der Verrücktheit dieser Welt,

hab mich versteckt hinter rastlosem wandern, reisen, träumen, lachen den Blick auf Vergangenem.

Hab mich versteckt hinter flimmernden Scheiben, Abenteuern und süßen Speisen,

dachte immer wieder ich hätte mich – doch konnte mich nicht greifen,

doch gab nicht auf, ließ das suchen nie bleiben.

Ich hab mich gesucht in Büchern und Geschichten, Märchen, Liedern und Gedichten –

doch konnte mich nie wirklich sichten

Hab mich gesucht in der Liebe und liebevollen Pflichten, doch anstatt mich zu finden,

begann ich eigentlich mich zu vernichten, still und unbewusst ganz langsam zu vergiften.

Hab mich so gut versteckt, dass ich ich irgendwann verlor, ich weiß das klingt sehr tragisch,

doch kommt auch schon mal vor.

Und irgendwann begann ich zu begreifen, das äußere Reize mir den richtigen Weg nicht leiten

und begann ganz langsam zusammen mit dem Rhythmus der Erde zu kreisen.

Und so drehte ich mich ganz gedankenversunken um mich selbst viele viele Runden, viele viele Stunden

und wie die Stunden so vergingen, begann ich auf einmal meine eigenen Schichten zu durchdringen.

Und da entdeckte ich tief im inneren meines Herzens – ein kleines Kind,

ganz verzweifelt und geschunden.

Schloss es sanft in meine Arme, hab mich voller Liebe ganz mit ihm verbunden und in tiefer Stille,

genoß ich seine Wunden.

Und als ich plötzlich ganz leicht und frei wurde – wusste ich – ich hab mich gefunden.